Juliamengen und Mandelbrotmenge
Zum Programm Julia-Mengen
Der französische Mathematiker Gaston Julia untersuchte im Jahre 1919 das Verhalten der Folge mit
Gleichung zn+1 = zn2 + i. Für z1
wählte er Werte aus der komplexen Ebene aus.
Während bei einer Anzahl von Werten z1 um den Ursprung der Gauss'schen Ebene
zn für n → ∞ einem Grenzwert zustrebte oder beschränkt blieb,
gab es einen Bereich ausserhalb, welcher divergierte. Es dauerte jedoch bis in die siebziger Jahre des
letzten Jahrhunderts, bis die Bedeutung der Julia-Mengen erfasst wurde.
Julias Formel lässt sich verallgemeinern. Wenn man
für c in zn+1 = zn2 + c eine beliebige komplexe
Zahl einsetzt, erhält man zu jedem c eine bestimmte Juliamenge.
Bild 1.1
Die Juliamenge J ist als Randmenge zwischen D und E definiert. Dabei ist D der sog.
Divergenzbereich und E der sog. Einzugsbereich (s. Bild 1.1 für c = -0.15 +0.45i).
Die Julia-Menge ist also eine Menge aller z
1 mit einer bestimmten Eigenschaft. Für
exakte Definitionen von D und E siehe entsprechende Literatur.
Bild 1.2
In Bild 1.2 sind Juliamengen für c = 0 + i, c = -0.4 + 0.7i, c = -0.7 + 0.3i und c = -1.77 + 0.01i
(von links oben nach rechts unten) dargestellt. Sie können diese durch Eingabe der
entsprechenden c-Werte im Programm Julia-Mengen selbst erzeugen.
Der Pole Benoit B. Mandelbrot (geboren 1924) entdeckte dann mit seiner Mandelbrotmenge M den wesentlichen
Zusammenhang mit den Julia-Mengen: Fester Anfangspunkt z1 = 0.
Für jeden komplexen Parameter c wird die Zahlenfolge (zn) gemäss
zn+1 = zn2 + c betrachtet.
M ist die Menge aller Parameter c, für welche die Folge (zn) nicht divergiert.
Bild 1.3
Bild 1.3 zeigt diese Mandelbrotmenge. Die Figur ist auch als "Apfelmännchen" bekannt.
Eine wichtige Eigenschaft der fraktalen Struktur der Mandelbrotmenge ist die sog. Selbstähnlichkeit. Die
Selbstähnlichkeit bedeutet, dass man dieselbe Struktur (zum Beispiel das Apfelmännchen selbst) beim
Vergrössern des Randbereiches immer wieder findet.
Bild 1.4
Bild 1.4 zeigt vier Zoom-Stufen der Mandelbrotmenge.
Das gelbe Rechteck markiert jeweils den Ausschnitt der nächsten Stufe. Die Farbabstufungen entstehen durch Einsetzen eines Zählers. Je öfter man iterieren muss (z.B. bis 25
Iterationen), bis der Betrag von z
n einen bestimmten Wert überschreitet - die dazugehörige Folge
also divergiert - desto heller zeichnet man den dazugehörigen Punkt. Braucht man noch eine grössere Anzahl
Iterationen (z.B. zwischen 25 und 100), bis der Betrag von z
n einen bestimmten Wert
überschreitet - die dazugehörige Folge also 'langsam' divergiert - desto dunkler zeichnet man wiederum den
Punkt. Jene Punkte (mit dazugehörigem Parameter c), deren Folge (z
n) konvergiert, lässt man schwarz.